Lechaschau, Altarme und Uferrückbau

Revitalisierung

Bei diesem Bauvorhaben wird die bestehende Lech-Längsverbauungen auf einer Länge von ca. 750m abgetragen. Trockengefallene Altarmen des Lechs werden wieder aktiviert. Ziel ist neben der Herstellung eines natürlichen Lechufers auch die Schaffung von neuen Fisch Laichgebieten.

Die ersten Verbauungen in diesem Bereich des Lechs fanden bereits in den Jahren 1906 bis 1910, in den 1930er und 1960er sowie in den frühen 1980er Jahren statt.

An der orographisch linken Uferseite wird zwischen km 177,10 und km 177,94 auf eine Länge von ca. 735 lfm die bestehende harte Längsverbauung aus Flussbausteinen abgetragen und entfernt. Die Böschung wird in diesem Bereich nicht mehr gesichert und kann vom Lech selbst strukturiert werden.

Der Einmündungsbereich der Lainmure (auch Mühlbach genannt) in den Lech soll optimiert werden. Momentan ist der Einmündungswinkel des Baches in den Lech ungünstig und führt durch die gerine Fließgeschwindigkeit der Lainmure immer wieder zu Verschlammungen des unteren Bachabschnittes. Durch einen reduzierten Mündungswinkel soll die Fließgeschwindigkeit des Seitengewässers verbessert und eine weitere Verschlammung der Bachsohle verhindert werden. Dazu wird die Buhne bei km 177,20 abgetragen und der Einlauf in den Lech um ca. 75 m nach Norden verschoben. Für die Lainmure wird hier ein unregelmäßig gestaltetes Gerinne angelegt.

Ein weiteres Ziel dieses Projektes ist die Reaktivierung der Lainmurealtarme. Im nördlichen Einmündungsbereich bestehen noch zwei kurze Bachabschnitte die mit Wasser befüllt sind. In diesen beiden Bereichen (Altarm 1 ca. 70 m und Altarm 2 ca. 95 m) wird der seitliche Bewuchs entfernt und die Sohle abgegraben. Durch die Aktivierung der Altarme entstehen neue wichtige Laich- und Rückzugsgebiete vieler Fischarten wie Äsche, Bachforelle oder Koppen.

Lageplan (JPG Download) (© Land Tirol/ Reiter)

Projektgebiet

Das Projektgebiet der Maßnahme C.14 liegt im Gemeindegebiet Lechaschau zwischen Flusskilometer 177,10 und 177,94.

Technische Daten
  • Abtragung der harten Längsverbauung auf ca. 735 lfm und Schaffung einer ungesicherten Böschung
  • Reaktivierung der trockengefallenen Altarme des Lechs und Schaffung von zwei zusätzlichen Seitenarmen durch Entfernung von Bewuchs und Abgraben der Sohle
  • Reduzierung des Mündungswinkels der Lainmure (Mühlbach) in den Lech durch Abtragung der Buhne und Verschiebung des Einlaufes um ca. 75m nach Norden
Warum wird diese Baumaßnahme durchgeführt?

Grund für die flussbauliche Maßnahme ist, dass durch die Aktivierung der trockengefallenen Altarme und der Schaffung neuer Seitenarme neue Laich- und Rückzuggebiete für viele Fischarten (Äsche, Bachforellen und Koppen) geschaffen werden können. Diese sind essentiell für den Erhalt und Verbesserung des Fischbestandes im Lech.

Zudem wird durch das Abtragen der harten Längsverbauung ca. 750m natürliches Lechufer entstehen, welches der Lech durch seine Dynamik selbstständig gestalten kann. Im Zuge dessen werden auch die Auen wieder stärker mit dem Lech vernetzt.

Wer zieht Vorteile aus dieser flussbaulichen Maßnahme?

Durch die Aktivierung der Altarme entstehen neue wichtige Laich- und Rückzugsgebiete für viele Fischarten, wie z.B. für die Äsche, die Bachforelle oder die Koppe.

Wer ist für die Umsetzung verantwortlich?

Bundeswasserbauverwaltung Tirol, Baubezirksamt Reutte

Baukosten

520.000 €

Fortschritt des Projekts

BaubeginnBauendeBaufortschritt
Dezember 2021Juli 2022Bau begonnen
(Foto: Land Tirol)

Projekt vor Baubeginn

Projekt nach Bauabschluss


Video: BBA Reutte / B. Reiter


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