Lech unterhalb Johannesbrücke

Revitalisierung

Mehr Platz für Gestaltungskraft wird der Lech nach der Umsetzung der Bauarbeiten haben. Im Projektgebiet befindet sich auf der rechten Seite des Lechs ein Baggersee, der in den 1980er Jahren angelegt wurde. Dieser wird derzeit durch 2 Steinbuhnen (Querverbauungen im Flussbett) am westlichen und östlichen Seeufer befestigt.

Im Rahmen des LIFE Lech Projekts wird die obere westliche Buhne um 80m gekürzt, die untere Buhne wird ganz abgetragen. Im Süden wird ein 1.500m2 großer Flachwasserbereich entstehen, mit einem Teil des Aushubmaterials wird das Ufer des Baggersees flacher gestaltet. Das ehemalige Bett des Koppenbaches wird auf einer Länge von über 1km reaktiviert, sodass wieder durchgehend Wasser fließt. Dies schafft die Möglichkeit, den Steinkrebs, einen seltenen heimischen Flusskrebs wieder anzusiedeln. Der Baggersee wird durch diese Maßnahme nicht verändert. Sein zukünftiges Erscheinungsbild wird der Lech selbst gestalten.

Die Bauarbeiten beginnen im Oktober 2019.

Lageplan (PDF Download)

Projektgebiet

Das Projektgebiet der Maßnahme C.10 liegt im Gemeindegebiet von Forchach zwischen Flusskilometer 188,370 und 188,785.

Technische Details
  • Kürzung Buhne West: 80m
  • Buhne Ost: vollständiger Abtrag
  • Schaffung eines 1.500m2 großen Flachwasserbereichs
  • Reaktivierung des Koppenbaches auf einer Länge von über 1km
  • Rodung
Warum wird diese Baumaßnahme durchgeführt?

Die Maßnahme liefert einen wesentlichen Beitrag...

  • zur Schaffung von natürlichem, dynamisch geprägten Flusslebensraum
  • zur Stabilisierung der Flusssohle und des Grundwasserspiegels
  • zur Erreichung des guten ökologischen Zustandes im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie
  • zur Reaktivierung des Koppenbaches und damit die Wiederansiedlung des Steinkrebses


Derzeit befindet sich im Projektgebiet unter anderem der prioritäre FFH-Lebensraum 91E0* – Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior. Die derzeitige Ausbreitung dieses Lebensraums in diesem Gebiet wird sich verringern. Jedoch wird er durch andere FFH-Lebensräume ersetzt werden, wie 3220 – Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation, 3230 – Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica oder 3240 – Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix elaeagnos.

Wer zieht Vorteile aus dieser flussbaulichen Maßnahme?
  • Äsche (Thymallus thymallus)
  • Koppe (Cottus gobio)
  • Flussuferläufer (Actitis hypoleucos)
  • Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)
  • Rotflügelige Schnarrschrecke (Psophus stridulus)
  • Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata)
  • 3220 Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation
  • 3230 Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica
  • 3240  Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix elaeagnos
  • 91E0* Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)
  • Zwergrohrkolben (Typha minima)
  • Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)
Wer ist für die Umsetzung verantwortlich?

Bundeswasserbauverwaltung Tirol, Baubezirksamt Reutte

Baukosten

103.000 €

Fortschritt des Projekts

BaubeginnBauendeBaufortschritt
Herbst 2019Herbst 2020Bau abgeschlossen
Projektgebiet: Unterhalb Johannesbrücke

Projektgebiet vor Baubeginn

Projektgebiet nach Bauabschluss

(Die rote Markierung stellt das neue (alte) Bachbett des Koppenbachs dar © Land Tirol/ Reiter)


Video: BBA Reutte / B. Reiter



Zurück zur Übersicht > Flussbauliche Maßnahmen