Managementplan
Artenschutzmaßnahmen
Mit Hilfe des Managementplans soll im Natura 2000-Gebiet Tiroler Lech der Fortbestand bzw. die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands von geschützten Lebensräumen, Pflanzen und Tieren sichergestellt werden. Als Basis dienen hierfür die Fauna-Flora-Habitat (FFH-Richtlinie) und die Vogelschutzrichtlinie. Im Managementplan werden die Interessen von Wasserwirtschaft, Naturschutz, Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus und Fischerei integrativ berücksichtigt. Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit sowie die Einbindung verschiedener Interessensvertretungen sind daher vorgesehen.
Für das Natura 2000-Gebiet Tiroler Lech wird ein Managementplan entwickelt.
Hierfür wird die 41,38 km² große Fläche des Naturparks Tiroler Lech, die der Fläche des Natura 2000-Gebiets Tiroler Lech entspricht, herangezogen. Im Natura 2000-Gebiet Tiroler Lech kommen die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und die Vogelschutzrichtlinie (Sitecode AT3309000) zur Anwendung. Als Vogelschutzgebiet ist es auch als Important Bird Area (IBA-Code AT051, Kriterium C7) ausgewiesen.
Derzeit bestehen 3 Teil-Managementpläne im Naturpark Tiroler Lech für den Moosberg, das Ranzental und die Vilser Lände. Diese Gebiete sind sowohl Teile des Naturschutzgebiets als auch Teile des Natura 2000-Gebiets Tiroler Lech. Zudem ist das Ranzental als Geschützter Landschaftsteil ausgewiesen. Die 3 Teil-Managementpläne werden zusammengeführt und mit einem Managementplan für das restliche Gebiet ergänzt.
Für die Erstellung des Managementplans stehen aktuelle und historische Untersuchungen zur Verfügung:
- Gewässerentwicklungskonzept Wildflusslandschaft Tiroler Lech (ausgearbeitet im Rahmen des LIFE-Projekts 2001-2007)
- Besucherlenkungskonzept (ausgearbeitet im Rahmen des LIFE-Projekts 2002-2007)
- Waldfachplan (ausgearbeitet im Rahmen des LIFE-Projekts 2002-2007)
- Grundlagenerhebung Kleingewässer, Amphibien, Kleinfische (ausgearbeitet im Rahmen des LIFE-Projekts 2002-2007)
- Ergebnisse des Monitorings zum LIFE-Projekt I (2002-2007)
- Hydraulische Untersuchung Lech. Ergänzung Sohlstabilität (DonauConsult, 2009)
- Managementplan Nationalpark Tiroler Lech Entwurf (Revital, 2001)
- Das NATURA 2000 Gebiet Lechtal - Ornithologische Habitatkartierung 2000 (OBERWALDER et al., 2000)
- Biotopkartierung
- Neuere Untersuchungen zu Kiesbankbrütern und Zwergrohrkolben: Eberhard (2013), Lassacher (2014), Müller (2007, 2008)
- Fachgrundlage Erhaltungsziele (2013)
Eine aktuelle Biotopkartierung fehlt derzeit. Sie wird außerhalb des LIFE Lech Projekts Anfang 2017 ausgeschrieben. Die Daten, die bis Ende 2019 vorliegen sollen, werden in den Managementplan einfließen.
Nach der Durchsicht des vorhandenen Datenmaterials werden Geländebegehungen gemacht, um die Daten zu bekräftigen oder zu aktualisieren. Sollte es erforderlich sein, werden auch Luftbildinterpretationen und Laserscanauswertungen vorgenommen. Die Darstellung, Verwaltung und Analyse der umfangreichen flächenbezogenen Daten erfolgen über den Einsatz eines Geografischen Informationssystems (GIS).
- Aussage über die rechtliche und politische Verankerung des Managementplans
- Eine Gebietsbeschreibung einschließlich einer Analyse früherer Landnutzungsformen
- Eine Beschreibung der Schutzobjekte im Sinne der Erhaltungsziele und des Standarddatenbogens; Beschreibung und Festlegung der Erhaltungs- und Entwicklungsziele einschließlich kurzfristig und langfristig zu erreichender Ziele
- Eine Beschreibung der Hemmnisse (Gefährdungen, Störungen, Defizite etc.), die diesen Zielen entgegenstehen
- Festlegung der Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen und eine Liste von realistisch umsetzbaren Maßnahmen mitsamt Zeit- und Kostenplan
- Monitoring und Erfolgskontrolle
Mit der Ausarbeitung des Managementplans wird nach dem Projektstart begonnen. Mit einer Bearbeitungsdauer von 2 Jahren wird der Natura 2000-Managementplan Ende 2019 fertig sein.
Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz
150.000 €